Im Grunde ist Nenn mich einfach Superheld eine Coming-of-Age-Story, die erzählerisch einige abstruse Nebenwege einschlägt und manchmal wohl schlichtweg schockieren soll, mit einem im Grunde wenig sympathischen Protagonisten. Seine Erkenntnis, dass er sich nicht allen seinen Mitmenschen gegenüber so gedanken- und rücksichtslos verhalten kann, kommt nur sehr langsam und nur, weil er ungewöhnlichen und sehr geduldigen Charakteren begegnet, die ihn auf die rechte Spur bringen. Leider bleiben diese anderen Charaktere bei der Kürze des Romans von 240 Seiten etwas flach, dabei wäre auch ihr Schicksal einer näheren Betrachtung durchaus würdig, denn Bronsky hat ein Händchen für ungewöhnliche Figuren.
Alina Bronsky, Nenn mich einfach Superheld. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2013.
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