In Thomas Aidens Fantasy-Roman
Cemetery Boys geht es um Yadriel, der Teil einer Gemeinschaft von spanisch-mexikanischen Familien in L.A, ist, die enge Beziehungen zu ihren Toten pflegen und mit ihnen kommunizieren können. Besondere Bedeutung hat dabei die Santa Muerte und auch der
Día de Muertos. An diesem Tag gibt es auch einen Initiationsritus für Jugendliche - die Mädchen werden als Heilerinnen und die Jungen als Wächter über die Toten eingeführt. Pech nur, dass Yadriel transgender ist. Er will ein Brujo sein, aber seine Familie glaubt nicht, dass er das werden kann, weil er als Mädchen geboren wurde. Mit Hilfe seiner besten Freundin Maritza führt er selbst eine Zeremonie durch, um den Geist eines Toten zu beschwören - das gelingt, aber es erscheint unerwartet Julian, den Yadriel zwar aus der Schule kennt, aber mit dem er eigentlich nichts zu tun hat. Scheinbar wurde er in dieser Nacht ermordet, aber er erinnert sich an nichts. Die beiden handeln einen Deal aus - Julian will zunächst sicherstellen, dass es seinen engsten Freunden gut geht, bevor Yadriel ihn dann am Día de Muertos vor den Augen der Gemeinschaft ins Totenreich entlassen soll. Doch natürlich läuft alles nicht ganz so wie geplant...
Dem Autor gelingt es rasch, in diese besondere magische Gemeinschaft einzuführen. Yadriel mag die Traditionen seiner Familie, aber kämpft sehr mit der fehlenden Akzeptanz seiner Transidentität. Er selbst ist überzeugt, ein Brujo werden zu können, und verfolgt sein Ziel konsequent. Doch erst die Konfrontation mit Julian führt dazu, dass sich Yadriel noch intensiver mit seinen Gefühlen auseinandersetzt. Julian ist so ganz anders als er im Umgang mit seiner homosexuellen Identität - selbstverständlicher, lauter, selbstbewusster. Natürlich kommen die beiden sich näher, aber die Geschichte, wie Julian in seine aktuelle (Geister-) Situation gelangt ist, bleibt der Plotmittelpunkt, der schließlich in einem dramatischen Showdown endet.
Cementery Boys ist ein gelungener Young Adult Roman mit LGTB-Charakteren in einer glaubhaften magischen Welt. Natürlich mag man das Happy End ein wenig kitschig finden, aber man gönnt es den sympathischen Charakteren.Thomas Aiden, Yadriel und Julian - Cemetery Boys. Dragonfly, Hamburg 2022.
No comments:
Post a Comment