Meine Wiederbegegnung mit Fräulein Smillas Gespür für Schnee war grundsätzlich positiv. Mir gefiel der Roman damals gut, es war jetzt aber lange genug her, um die genauen Abläufe nicht mehr im Kopf zu haben. Das Hörspiel ist eine Radioproduktion aus dem Jahr 1995 (Südwestfunk/Norddeutscher Rundfunk) und folgt der Buchvorlage trotz der Kürzungen recht genau.
Im Vordergrund steht neben der Aufklärung der Zusammenhänge des merkwürdigen Todesfalls des kleinen Nachbarsjungen die merkwürdige Smilla Jaspersen. Nicht nur ist sie als Halbgrönländerin in Kopenhagen sowieso eine Außenseiterin, sie ist auch noch charakterlich düster und ungewöhnlich. Definitiv ist sie keine Protagonistin zum Gernhaben, denn ihre Art (wie auch Peter Høegs Erzählstil) eckt an, selbst wenn man ihr wohlgesonnen ist. Aber sie behauptet sich, obwohl sie eine Frau in einer männerdominierten Welt ist, obwohl sie Grönländerin und Konventionen gegenüber ablehnend eingestellt ist.
Die Geschichte selbst wird in dieser Fassung natürlich gerafft, aber das Hörspiel ist atmosphärisch und empfehlenswert.
Peter Høeg, Fräulein Smillas Gespür für Schnee. Hörverlag 2012.
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