Foggs Mutter stirbt früh und da sein Vater ihm unbekannt ist, lebt er bei seinem Onkel Victor. Nach dessen Tod bringt er das Collegestudium nur knapp zuende, er gerät in finanzielle Schwierigkeiten und unternimmt nichts dagegen. Anstatt sich Arbeit zu suchen, hungert er und wird schließlich sogar obdachlos. Ein Freund und seine zukünftige Freundin retten in schließlich nach einer Phase des Dahinvegetierens im Central Park.
Er findet Arbeit als Vorleser bei einem alten Mann namens Thomas Effing, der blind und auf den Rollstuhl angewesen ist. Effing erzählt ihm seine Lebensgeschichte, die zum Teil im "Wilden Westen" der USA spielt.
Nach Effings Tod lebt er mit für eine Weile mit Kitty zusammen und lernt im Zuge der Nachlassverwaltung Effings Sohn kennen. Erst nachdem er sich mit diesem angefreundet hat, enthüllt dieser ihm, dass Fogg sein Sohn ist und damit Effing sein Großvater war. Doch kurz nach dieser Mitteilung verstirbt er, was Fogg in tiefe Verzweiflung und zu einer Odyssee durch den Westen der USA treibt.
Fogg ist in weiten Teilen des Romans ein bedauernswerter Charakter, der sich von seinen Gedanken treiben oft ziellos treiben lässt. Seine Unsicherheit und Unkenntnis über seine Herkunft und die Ungewissheit, was er mit seinem Leben anfangen möchte, führen zu Passivität und Unglück. Auch am Ende bleibt unklar, worin denn der Neubeginn seines Lebens bestehen soll.
Aktuelle und historische Geschehnisse und die Bedeutung von Literatur und Malerei begleiten Austers Erzählung und wie auch in anderen seiner Werke spielt er intensiv mit den Identitäten und ihren Wechselwirkungen. So wird die Geschichte Effings, der in der Mitte seine Lebens eine neue Identität annimmt und von seiner Familie für tot gehalten wird, später auch zu Foggs Geschichte, als dieser erfährt, wer sein Vater ist.
Mond über Manhattan ist voller Querverweise und Symbole, wirkt aber stellenweise auch deswegen langatmig und einige der erzählerischen Schleifen über die Hintergründe von weiteren Charakteren scheinen wenig zur eigentlichen Geschichte beizutragen. Dennoch habe ich es nach einigen Anfangsschwierigkeiten gern gelesen, denn wenn man sich auf Paul Austers Stil und Gedankenwelt einlässt, ist ein Roman von ihm eine interessante Reise.
Paul Auster, Mond über Manhattan. Rowohlt, Reinbek 2014.
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