Cady ist eng verbunden mit ihren gleichaltrigen Cousins Johnny, Mirren und einem weiteren Jungen namens Gat, der der Neffe eines Lebenspartners einer der Mütter ist. In Gat ist Cady verliebt. Die Familie ist geprägt durch patriarchaische Strukturen in Form des Großvaters, dessen drei Töchter als lebensunfähig und selbstsüchtig geschildert werden. Sie wollen außerdem ihre Kinder instrumentalisieren, um die (finanzielle) Gunst des Großvaters zu erlangen, während die Enkel Luxus und Freiheiten genießen, sich im Gegenzug aber auch an die inneren Strukturen der Familie zu halten haben. Gat hingegen ist nicht wirklich Teil der Familie und hat außerden einen asiatischen Background, weswegen der Großvater Cadys Beziehung zu Gat nicht toleriert. Cady und auch die drei anderen sind die Streitereien und das Machtgerangel ihrer Mütter leid und beschließen eines Abends, ein Feuer im Haus des Großvaters zu legen, um einige der streitbaren Güter zu vernichten und die Familie dazu zu bringen, sich wieder auf das Wesentliche zu besinnen. Doch die Brandstiftung geht schief, wie Cady sich schließlich schmerzhaft erinnert, denn außer ihr sind die drei in den Flammen umgekommen - und sie ist die Schuldige.
Ihre Erinnerung hat sie sich erkämpft in Gesprächen mit den dreien, sie hat sich ihre Anwesenheit zwei Jahre nach dem Brand nur erträumt, um mit ihnen ins Reine zu kommen und Abschied zu nehmen.
Realität und Traum verwischen in Solange wir lügen - man weiß als Leser davon, kann aber dennoch die Grenzen nicht genau ausmachen und steht am Ende auch betroffen vor Cadys Trauer und Schuld. Stilistisch und sprachlich ist der Roman nicht sonderlich beeindruckend, aber vom Storytelling her gelungen.
E. Lockhart, Solange wir lügen. Ravensburger, Ravensburg 2015.
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