Christine Thürmer hat mit Laufen. Essen. Schlafen. ein Buch über ihre persönlichen Erfahrungen und Erinnerung beim Langstreckenwandern in den USA geschrieben. 12.700 Kilometer ist sie zu Fuß auf den drei großen Langstreckentrails gegangen, die jeweils Mexiko und Kanada verbinden: Der Pacific Crest Trail, der Appalachian Trail und der Continental Divide Trail.
Natürlich ist es auch eine Abenteuergeschichte, denn bei so vielen Kilometern durch absolute Wildnis, gibt es Grenzerfahrungen von Hunger, Durst, Krankheit, Kältetod und Begegnungen mit wilden Tieren. Sie schildert häufig aber auch die eindringlichen Begegnungen mit den Menschen auf und am Rande des Trails. Erstere sind sich oft schnell verbunden, weil sie mit den gleichen Problemen konfrontiert werden, letztere, die Trail Angels, sind manchmal die Rettung in schweren Situationen. Thürmer schildert ihre Entscheidungsprozesse, sich von einem konventionellen Leben mit Job und Wohnung abzuwenden und tatsächlich nur noch mit ultraleichtem Gepäck zu reisen und minimalistisch zu leben. Obwohl der dritte Trail der USA offensichtlich emotional nicht einfach war, kommt sie zu der Erkenntnis, dass sie dieses Leben glücklich macht.
Interessant ist die Schilderung der Community unter den Langstreckenhikern und beachtlich ist, wie viele Strapazen die Autorin bewusst auf sich nimmt, um dieses Leben zu führen. Trotz der für mich interessanten Thematik hat mich Laufen. Essen. Schlafen. erzählerisch nicht so sehr überzeugt, für einen Erlebnisbericht war es manchmal nicht emotional genug, für ein Sachbuch fehlten meines Erachten Informationen an der ein oder anderen Stelle. Dennoch habe ich Hochachtung vor der Leistung und Willensstärke.
Christine Thürmer, Laufen. Essen. Schlafen. Piper, München/Berlin 2016.
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