Maeve ist schulisch gesehen eher weniger erfolgreich und eckt mit ihrem Temperament immer wieder an. Ihr Wunsch, dennoch irgendwie dazuzugehören, hat leider dazu geführt, dass sie ihre beste Freundin Lily sitzen gelassen hat. Eines Tages entdeckt sie ein neues Talent in sich, als sie in einem alten Wandschrank Tarotkarten findet und für kurze Zeit bei ihren Mitschülerinnen deswegen sehr beliebt ist. Doch als Lily nach einer dramatischen Tarotsession im Klassenraum verschwindet, steckt Maeve richtig in Schwierigkeiten. Nach und nach erforscht sie die für sie neue Welt der Magie, gewinnt dabei neue Freunde und verfolgt dabei natürlich ein Ziel - ihre Schuld bei Lily wieder gut zu machen und sie wiederzufinden. Doch natürlich gibt es auch Gegner, nämlich die angeblich christliche Vereinigung der Kinders Brigids, die vor allem die LGTBQ-Community des kleinen irischen Ortes schikanieren. Davon betroffen sind auch Maeves Schwester und Lilys Bruder Roe.
Letzteres wird den Ausschlag gegeben haben, warum das Buch 2022 auf der Liste der "banned books" gelandet ist (scheinbar in Tennessee, USA). Dabei geht die Autorin das Thema angenehm unaufgeregt an, es wird nur dann zu einem Problemthema, wenn diese Personen von außen angegriffen werden. Interessant auch, dass sie formuliert, dass nicht zu erwarten ist, dass der Trend zu einem entspannteren Umgang mit LGTBQ-Menschen, der vielleicht zu beobachten war, sich fortsetzt, sondern dass Hass und Gewalt wieder zunehmen. Maeves magische Fähigkeiten, die sie eher versehentlich entdeckt, und die Schilderung der Magie überzeugen mich nicht so sehr, es bleibt alles ein bisschen vage und nicht ganz stringent.
Caroline O'Donoghue, All Our Hidden Gifts - Die Macht der Karten. Carlsen, Hamburg 2021.
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