Auf einem Passagierdampfer kommt es zu einem Schachduell zwischen dem Schachweltmeister Mirko Czentovic und Dr. B., einem österreichischen Emigranten. Letzterer greift zunächst nur impulsiv in eine andere Partie ein, die seinetwegen mit einem Remis endet und sonst verloren gewesen wäre. In einem intensiven Gespräch berichtet B. dem Ich-Erzähler, wie er zum Schach gekommen ist: Während seiner Inhaftierung durch die Gestapo hatte er als einzige Ablenkung ein Schachbuch, durch das er erlernte, diverse Schachpartien im Kopf nachzuspielen und schließlich auch eigene Partien gegen sich selbst spielte, worüber er schlussendlich einen nervösen Zusammenbruch erlitt. Die erste Partie des Duells gewinnt er überlegen gegen Czentovic, in einer zweiten Partie gleitet er in die wahnsinnigen Muster seiner Inhaftierungszeit ab und muss aufgeben.
Zu dieser Novelle ist viel geschrieben und gesagt worden. Mir hat sie sehr gut gefallen, die verschiedenen Ebenen, das Schachspiel und seine Deutungen, die psychischen Abgründe. Und auch die Lesung von Christoph Maria Herbst hat mich sehr angesprochen. Gut, dass ich es endlich gelesen habe.
Stefan Zweig, Schachnovelle. Argon 2009.
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