An der Bayview High versammeln sich fünf Schülerinnen und Schüler zum Nachsitzen: Bronwyn, die Schlaue, Addy, die Schöne und Beliebte, Nate, der Dealer, Cooper, der Baseball-Star, und Simon, der Nerd, der füt die Gossip-App der Schule verantwortlich und entsprechend unbeliebt ist. Kurz darauf stirbt Simon an den Folgen eines allergischen Schocks, die Polizei ermittelt wegen Mordes und die Hauptverdächtigen sind die vier anderen.
Natürlich stellt sich heraus, dass alle vier Geheimnisse haben, von denen Simon Kenntnis hatte und die er veröffentlichen wollte. Doch hat wirklich einer der vier den komplizierten Plot ausgeheckt?
One of Us is Lying ist ein Highschool-Thriller, dessen Protagonisten zunächst einmal alle Cliches erfüllen und sich auch im Rahmen dieser Cliches verhalten. Doch die besondere Lage, in der sie sich plötzlich wiederfinden, geschockt vom Tod des Mitschülers und den Verdächtigungen und dem Tratsch, dem sie sich ausgesetzt sehen, verändert sie. Fast zwangsläufig tun sie sich zusammen, gehen über die Grenzen ihrer sozialen Rollen hinaus und brechen diese auf. McManus lässt ihre Charaktere sich entwickeln, die Stereotype aufbrechen, wenngleich auch nicht so konsequent, wie es möglich gewesen wäre. Bei der Aufklärung von Simons Tod sind die vier und ihre Freunde und Geschwister gleichermaßen beteiligt, nur die Zusammenarbeit ermöglicht ihnen, ihre Unschuld zu beweisen. Die Lösung zeichnet sich deutlich früher bereits ab, so dass sie nicht sonderlich überraschend ist, als sie endlich bewiesen wird, aber die persönlichen Geschichten der Protagonisten halten den Leser bei Laune.
Natürlich ist One of Us is Lying leichte Unterhaltung und hat sprachlich nicht viel zu bieten. Auch ließe sich fragen, ob die Protagonisten trotz ihrer Entwicklung nicht allzu stereotypisch bleiben... aber hey, die Story hat Spaß gemacht und die Serie, die zur Zeit gedreht wird, wird sicher nicht nur Teenies begeistern.
Karen M. McManus, One of Us is Lying. cbj, München 2018.
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