Friday, December 23, 2022

Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

Die Bretonische Idylle findet Commissaire Dupin auf der Belle-Île, nachdem die Leiche eines der Inselbewohner an der Küste bei Concarneau angespült wurde. Niemand trauert um ihn, denn der Tote war äußerst unbeliebt und stand vielen seiner Nachbarn bei ihren Projekten im Weg. Dupin und sein Team versuchen herauszufinden, wer das stärkste Motiv hatte, als sich die Ereignisse überschlagen. Dupin hat alle Hände voll zu tun und wird immer wieder abgelenkt, außerdem scheint sein Denken durch die große Hitze eingeschränkt und so dauert es eine Weile, bis er den Zusammenhängen auf die Spur kommt. 

Wie immer schafft es der Autor Jean-Luc Bannalec (alias Jörg Bong) die bretonische Atmosphäre detailliert zu schildern, Aussichten, Gerüche, Geschmäcker - man merkt jedem seiner Bücher an, dass er ein Fan der Bretagne ist und noch gehen ihm die Ideen nicht aus, der Leserschaft neue Highlights zu präsentieren. Die Charaktere in Bretonische Idylle sind aufgrund ihrer Vielzahl nicht allzu detailliert ausgearbeitet, wohingegen der Plot ein ziemliches Tempo aufnimmt - der ganze Fall ist innerhalb von 48 Stunden erledigt. Die Aufklärung des Falls ist leider etwas schwächer, es ist zwar nicht Kommissar Zufall, aber Kommissar Geistesblitz, den ich auch nicht sonderlich mag, der den Fall löst - solide Recherche, Spurenauswertung und Kombinationsgabe sind mir lieber. Aber von Beginn der Reihe an liest man Bannalec nicht als nur als Krimi, sondern eben auch der Bretagne wegen und so bin ich in der Summe ganz zufrieden mit diesem 10. Band. 

Jean-Luc Bannalec, Bretonische Idylle. Argon 2021.

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