Die Zeichnungen von Melchior und Oubrerie sind atmosphärisch, oft auch düster aufgrund gedeckter Farben. Die Szenen sind abwechslungsreich gestaltet mit Totalen, Portrait- und Detail-Panels. Die Emotionen der Figuren werden verständlich, auch wenn einige der Gesichter zeichnerisch wenig intensiv ausgestaltet sind. Auch die Daemonen wirken manchmal oberflächlich, wobei sie eigentlich ein sehr interessantes Element der ursprünglichen Geschichte sind. Hier liegt auch das Hauptproblem dieser Graphic Novel - ich bin mir nicht sicher, ob der Plot insgesamt verständlich gewesen wäre, wenn ich nicht den Roman bereits gelesen hätte. Zuviel wird auf die Schnelle oder gar nicht eingeführt, hier wäre eine kurze Einführung am Anfang, wie bei Graphic Novel oder Comics durchaus üblich, sehr hilfreich. So bleiben Zusammenhänge unklar und da die Bilder mich nicht sehr ansprechen, werde ich es wohl bei diesem ersten Band belassen.
Stéphane Melchior/Clément Oubrerie, Der Goldene Kompass 1. Carlsen, Hamburg 2015.
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