Friday, October 25, 2019
Arne Jysch - Der nasse Fisch
Mit viel Liebe zum Detail und zu den historischen Hintergründen hat Arne Jysch den ersten Band von Volker Kutschers Gereon-Rath-Reihe, Der nasse Fisch, als Graphic Novel umgesetzt. Im Gegensatz zur TV-Adaption (Babylon Berlin), in der Figuren und Zusammenhänge verändert wurden, hält sich Jysch an den Plot des Romans und nimmt keine tiefgreifenden Veränderungen vor. Es gelingt ihm durch gut gesetzte innere Monologe und eingefügte Schriftstücke auch die komplexeren Zusammenhänge gut und verständlich darzustellen.
Die rein schwarz-weißen Zeichnungen passen zu unserer Wahrnehmung der Zeit, die man durch schwarz-weiß-Fotografien oder -Filme kennt. Beeindruckend schafft es Jysch, die Atmosphäre der 20er Jahre in Berlin einzufangen und man merkt den Zeichnungen eine tiefgehende Recherche an, etwa in den Bereichen Werbung, Architektur oder Mode.
Gereon Rath wird als intelligenter und guter Ermittler dargestellt, seine Schwächen und emotionalen Hemmnisse bringen ihn zwar in Schwierigkeiten, sind aber am Ende nicht handlungsbestimmend. Deutlich weniger intensiv als in der TV-Serie werden der Glamour und die "Abgründe" Berlins zu der Zeit dargestellt - hier setzt Jysch stärkere Akzente auf die politischen Zusammenhänge.
Insgesamt ist Arne Jyschs Der nasse Fisch eine zeichnerisch und inhaltlich überaus gelungene Adaption des Romans.
Arne Jyschs, Der nasse Fisch. Carlsen, Hamburg 2008.
zur Rezension des Romans: Volker Kutscher, Der nasse Fisch
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